Wir nennen es post-agil…

Die konsequente Integration aller kulturellen Ressourcen

>> Wir glauben: Erfolgreiche Unternehmen werden in Zukunft radikal-pluralistischen Organismen gleichen. Diese werden aus heterogenen Einheiten bestehen, die in sich jeweils eigenen Logiken der Organisation, Steuerung, Führung, Zusammenarbeit etc. folgen. Als autonome Einheiten werden die Organisationsteile für sich resilient überlebensfähig sein; gleichzeitig werden sie jedoch durch die synergetisch-sinnvolle Verknüpfung mit anderen Einheiten für sich selbst Vorteile und für den Gesamtorganismus Mehrwert generieren können.

Dies wird nicht nur die von der heutigen Organisation im Organigramm genannten Einheiten wie Funktionen, Bereiche, Abteilungen oder Teams betreffen, sondern auch Verknüpfungsplattformen wie z.B. Meetings, Boards oder Managementteams.

Solange die Verknüpfungen zu allen anderen (möglichen) Organisationseinheiten Kompatibilität garantieren, spricht nichts dagegen, dass sich eine Einheit so organisiert, wie sie will. Die Ausgestaltung und Entwicklung der Einheiten wird dabei aber verlässlichen Prinzipien und z.T. Regeln folgen müssen, die jede Organisation für sich passend entwirft. Das Ziel wird in jedem Fall sein: maximale Freiheit in den autonomen Einheiten bei gleichzeitiger maximaler Andockfähigkeit der Einheiten untereinander.

Manche Organismen der Zukunft werden als fluide Organisationen hoch beweglich und mit sehr kurzer Halbwertzeit in ständigem internen Umbau schnell veränderliche Umfelder meistern; andere werden mit großer Stabilität Dauerhaftigkeit zum eigenen Vorteil machen.

Mit Blick auf die Zukunft wurden für Organisationen bereits unterschiedliche Begriffe in die Diskussion geworfen: fluid, flow, integral, hybrid, ambixeterious, shapeshifting, dual, beta,… Für uns stellt sich die Frage, ob sich eine solche Organisation überhaupt noch mit einem beschreibenden Wort charakterisieren lässt. Einen charakterisierenden Begriff zu setzen, hieße vielleicht schon zu viel festzuschreiben. Aus diesem Grund favorisieren wir im Moment für unsere interne Diskussion den Begriff „post-agil“.

Autonome Organisationseinheiten entwickeln und verknüpfen

Bei aller Offenheit der Form glauben wir, dass es Systemmerkmale geben wird, die über Funktionalität oder Dysfunktionalität dieser Organismen entscheiden werden (etwa die Sicherung der Andockfähigkeit). Es erscheint uns z.B. wertvoll, tiefer über die unterschiedlichen Formen von Verbindungen oder Verknüpfungen der autonomen Einheiten nachzudenken, hier Begriffe zu schaffen und Definitionen zu finden. Mit ersten Ideen, Ansätzen und Modellprototypen gehen wir bereits in Transformationsprojekten mit unseren Kunden in die Diskussion und spüren Wirksamkeit…

 

Johannes Ries und Christian Fust